Leider geschlossen!

 

In diesen Bereich gibt es einen kleinen Nachruf, auf außergewöhnliche Lokalitäten, die bedauerlicherweise nicht mehr existieren. 


Restaurant: Hirsch & Kamel, Stuckgasse 6, 1070 Wien

Anmerkung: Mittlerweile hat Alireza Starkl ein neues Lokal, am Bisamberg. Zu finden unter: Cafe Himmelblau, Hauptstraße 19, 2102 Bisamberg

Mit folgenden Worten hat sich der Wirt von Hirsch & Kamel auf seiner Facebook-Seite verabschiedet:

 

Auf Wiedersehen - Khodâ hâfez
Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut!
Die Hirsch & Kamel Karawane zieht weiter und sucht neue Herausforderungen und auch einen neuen Standort. Am 28.03. schließen wir die Pforten in der Stuckgasse 6 und dann ist erst mal Schluss :)

Wir bedanken uns bei allen Freunden, Nachbarn, Gästen und Stammgästen! Es hat viel Spaß gemacht!

Wir würden uns freuen wenn Sie/Du mit uns am 28.03. unseren Abschied gebührend feiern kommst!

Vielen Dank!
Ihr Wirt Alireza Starkl & das Hirsch & Kamel Team

Auszug aus einigen Bewertungen!

Meinen 46.Geburtstag wollte ich dieses Jahr unbedingt im Hirsch und Kamel kulinarisch begehen, zumal ich leider schon Ewigkeiten nicht mehr dort war und dieses Restaurant mit seiner hervorragenden und geschmacksintensiven persisch- österreichischen Fusionsküche noch immer zu meinen bevorzugten Lokalitäten gehört.

 

Unser Essen:
  • Ash-e alu - persische, süßsaure Zwetschgensuppe mit Reis und Spinat
  • Gefüllte Teigtaschen mit Hirschfaschiertem
  • Mariniertes Beef Tartar
  • Hirschbutterschnitzel mit Pistazien, auf Sauerkirsch-Erdäpfelpüree mit Wacholderjus

Bereits bei der Verkostung der sehr geschmacksintensiven und eher etwas rustikalen persischen, süßsauren Zwetschgensuppe mit Reis, Spinat, gelben Linsen, frisch geschnittenem Koriander darauf und diversen orientalischen Gewürzen (Zimt, Kurkuma, Kreuzkümmel) darin, wusste ich sofort warum ich diese Küche auf das schmerzlichste vermisst habe.


Auch das nächste Gericht war einfach sensationell und sorgte für mehrere gigantische Geschmacksexplosionen im Mund. Das marinierte Beef Tartar war mit Sumach, Paprika, Senf, Kreuzkümmel, Kapern und Estragon angemacht. Dazu gab es kleine knackige, ebenfalls sehr geschmacksintensive persische Salzgurken. Als eher geschmacksneutrale Unterlage diente hingegen das getoastete persische Barbari Brot und die Mostviertler Hausbrotscheiben mit etwas Butter.

 

Weiter ging es mit den Hirschbutterschnitzeln. Diese waren von der Konsistenz her etwas fester, aber ebenfalls grandios abgeschmeckt und wurden mit einigen Pistazien bestreut und mit einer köstlichen Wacholderjus serviert. Dazu gab es für mich ein Sauerkirsch-Erdäpfelpüree, während meine Frau den Wirt darum gebeten hatte einen Safranreis dazu zu bekommen, was selbstverständlich kein Problem darstellte.


Obwohl die Erdäpfeln sich für das Püree wunderbar geeignet hatten und auch köstlich schmeckten, vor allem mit den Sauerkirschklecksern darin, fand ich den Safranreis geschmacklich harmonischer und besser passend.


Zuvor hatte übrigens meine Frau noch gefüllte Teigtaschen mit Hirschfaschiertem serviert bekommen, welche ich natürlich auch verkosten durfte. Die Teigtaschen wurden aus Blätterteig hergestellt. Das darin enthaltene köstliche Hirschfaschiertes war mit Pimet und Kurkuma wunderbar abgeschmeckt und mit Zimt dezent bestreut. Als milde Sauce fungierte ein Kürbiskernjoghurt.


Kulinarisch war ich wieder einmal sehr begeistert und hoffe demnächst noch einige Schmankerln von der neuen Speisekarte verkosten zu können. Ich werde mich jedenfalls darum bemühen, dass die Abstände zwischen den Besuchen beim Hirsch und Kamel wieder etwas kürzer werden.

 

Martinigansl-Menü:

  • Gansleinmachsuppe mit Korianderbröselknödel
  • Persischer Kräuterkuchen mit Kürbis-Quittenjoghurt
  • Knusprig gebratenes Martinigansl mit Dattelrotkraut und persischer Reistorte
  • Dessertvariation

Wie der Name der Suppe „Gansleinmachsuppe“ bereits offenbart, handelte es sich hier um eine sehr schmackhafte gebundene Einmachsuppe mit reichlich Einlage von Ganslfleisch. Inmitten der Suppe thronte das sehr kleine aber unheimlich grandios schmeckende Korianderknödel. Von diesem Korianderknödel hätte ich sehr gerne noch mehr gehabt. Viel mehr!!!

 

Der Persische Kräuterkuchen war mir persönlich (obwohl sehr schmackhaft) zu trocken. Diesen hätte ich mir als Suppeneinlage sehr gut vorstellen können. Das dazu gereichte Kürbis-Quittenjoghurt konnte die Trockenheit des Kräuterkuchens nicht wirklich auffangen obwohl es geschmacklich sehr gut miteinander harmonierte.

 

Das absolute Highlight war aber eindeutig unser knusprig gebratenes Martinigansl mit Dattelrotkraut und persischer Reistorte. Die Haut vom Martinigansl war wunderbar knusprig, das Fleisch schön zart und äußerst köstlich im Geschmack. Das dazu in einer Extraschale gereichte Dattelrotkraut war einfach nur sensationell und beinhaltete reichlich Datteln. Unsere geliebte Reistorte harmonierte wunderbar mit dem Martinigansl, Dattelkraut und dem Bratensaft.

 

Die Dessertvariation bestand aus Birnen-Kardamonauflauf, Walnuss-Weintraubenstrudel, Kürbiskernmousse und selbstgebackenen Keksen in Form von einem Hirsch und einem Kamel. Diese waren optisch ganz klar das Dekorationshighlight auf diesem Dessertvariationsteller und waren so liebevoll platziert, dass es dem Anschein erweckte als würde das Kamel den Hirschen küssen oder umgekehrt. Geschmacklich war die Dessertvariation auch sehr überzeugend.

Impressionen:

  • Koriander-Gemüsesuppentopf
  • Gebackene Blunzenradln auf warmen, persischen Blattspinatsalat mit Bärlauch und Kurkuma
  • Lammragout mit Okraschoten und Karotten, dazu flaumige Buchteln mit Bärlauch
  • Geröstete Bärlauchreisknödel mit Ei, dazu Blattsalat mit Safran-Hausdressing
  • Dessertvariation: Rosen-Milchreis mit Mandeln und Rhabarberkompott, Cremeschnitten mit getrockneten persischen Sauerkirschen, Kardamom-Orangenküchlein auf Birnen-Minzssalat mit Gin
  • Kleine Käseauswahl mit Rhabarbermus und grünen Rosinen 
Der Koriander-Gemüsesuppentopf beinhaltete reichlich, in Scheiben geschnittenes Gemüse, wie z.B. Karotten, gelbe Rüben, Champignons und natürlich war auch frischer Koriander enthalten, der dieser Suppe den entscheidenden Kick verlieh.

Auf das gebackene Blunzenradln hatte ich mich besonders gefreut. Wieder eine sehr raffinierte Kombination. In Scheiben geschnittene und gebackene Blunzenradln, die übrigens grandios schmeckten, dazu frischer Blattspinatsalat mit Bärlauch und Kurkuma angerichtet. Nicht nur fürs Auge schön anzusehen, auch geschmacklich war diese Kombination sensationell.

Als nächster Gang folgte das Lammragout, welches übrigens überhaupt nicht bökelte. Das Fleisch war noch dazu unheimlich zart und sehr schmackhaft. Die Okraschoten und die Karotten, ergänzten die Grundsauce geschmacklich unheimlich gut.
Sehr viele andere Gastronomen hätten vermutlich zu diesen Lammragout sehr wahrscheinlich Serviettenknödeln serviert, nicht jedoch bei Hirsch & Kamel. Hierzu gab es mit Bärlauch gefüllte Buchteln, was dieses Gericht krönte. Mir gehen schön langsam die Superlativen aus und ich möchte mich nicht ständig wiederholen, also verwende ich jetzt einmal einen deutschen Begriff: Es schmeckte unheimlich LECKER!

Zum Abschluss bestellte ich noch geröstete Bärlauchreisknödel mit Ei, dazu Blattsalat mit Safran-Hausdressing. Bei Bärlauchgerichten besteht ja immer die Gefahr, dass es zu sehr nach Knoblauch schmecken kann, was hier nicht der Fall war. Der Blattsalat war unheimlich knackig und das Safran-Hausdressing passte perfekt dazu. Die Bärlauchreisknödel mit Ei schmeckten ebenfalls fantastisch.

Ich möchte an dieser Stelle noch hinzufügen, dass ich absichtlich nicht von jeden Gericht alle einzelne Geschmacksnuancen herausgekehrt habe. Der Gast soll auf eine kleine kulinarische Entdeckungsreise geschickt werden und einzelne Geschmacksnuancen soll er dabei selbst entdecken können, ohne dass er dies bereits irgendwo gelesen hat.

Abschließend bleibt nur noch die Frage offen, nicht ob, sondern wann wir wieder zum Hirsch & Kamel gehen?