Leider geschlossen!
In diesen Bereich gibt es einen kleinen Nachruf, auf außergewöhnliche Lokalitäten, die bedauerlicherweise nicht mehr existieren.
Anmerkung: Mittlerweile hat Alireza Starkl ein neues Lokal, am Bisamberg. Zu finden unter: Cafe Himmelblau, Hauptstraße 19, 2102 Bisamberg
Mit folgenden Worten hat sich der Wirt von Hirsch & Kamel auf seiner Facebook-Seite verabschiedet:
Auf Wiedersehen - Khodâ hâfez
Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut!
Die Hirsch & Kamel Karawane zieht weiter und sucht neue Herausforderungen und auch einen neuen Standort. Am 28.03. schließen wir die Pforten in der Stuckgasse 6
und dann ist erst mal Schluss :)
Wir bedanken uns bei allen Freunden, Nachbarn, Gästen und Stammgästen! Es hat viel Spaß gemacht!
Wir würden uns freuen wenn Sie/Du mit uns am 28.03. unseren Abschied gebührend feiern kommst!
Vielen Dank!
Ihr Wirt Alireza Starkl & das Hirsch & Kamel Team
Meinen 46.Geburtstag wollte ich dieses Jahr unbedingt im Hirsch und Kamel kulinarisch begehen, zumal ich leider schon Ewigkeiten nicht mehr dort war und dieses Restaurant mit seiner hervorragenden und geschmacksintensiven persisch- österreichischen Fusionsküche noch immer zu meinen bevorzugten Lokalitäten gehört.
Bereits bei der Verkostung der sehr geschmacksintensiven und eher etwas rustikalen persischen, süßsauren Zwetschgensuppe mit Reis, Spinat, gelben Linsen, frisch geschnittenem Koriander darauf und diversen orientalischen Gewürzen (Zimt, Kurkuma, Kreuzkümmel) darin, wusste ich sofort warum ich diese Küche auf das schmerzlichste vermisst habe.
Auch das nächste Gericht war einfach sensationell und sorgte für mehrere gigantische Geschmacksexplosionen im Mund. Das marinierte Beef Tartar war mit Sumach, Paprika, Senf, Kreuzkümmel, Kapern
und Estragon angemacht. Dazu gab es kleine knackige, ebenfalls sehr geschmacksintensive persische Salzgurken. Als eher geschmacksneutrale Unterlage diente hingegen das getoastete persische
Barbari Brot und die Mostviertler Hausbrotscheiben mit etwas Butter.
Weiter ging es mit den Hirschbutterschnitzeln. Diese waren von der Konsistenz her etwas fester, aber ebenfalls grandios abgeschmeckt und wurden mit einigen Pistazien bestreut und mit einer köstlichen Wacholderjus serviert. Dazu gab es für mich ein Sauerkirsch-Erdäpfelpüree, während meine Frau den Wirt darum gebeten hatte einen Safranreis dazu zu bekommen, was selbstverständlich kein Problem darstellte.
Obwohl die Erdäpfeln sich für das Püree wunderbar geeignet hatten und auch köstlich schmeckten, vor allem mit den Sauerkirschklecksern darin, fand ich den Safranreis geschmacklich harmonischer
und besser passend.
Zuvor hatte übrigens meine Frau noch gefüllte Teigtaschen mit Hirschfaschiertem serviert bekommen, welche ich natürlich auch verkosten durfte. Die Teigtaschen wurden aus Blätterteig hergestellt.
Das darin enthaltene köstliche Hirschfaschiertes war mit Pimet und Kurkuma wunderbar abgeschmeckt und mit Zimt dezent bestreut. Als milde Sauce fungierte ein Kürbiskernjoghurt.
Kulinarisch war ich wieder einmal sehr begeistert und hoffe demnächst noch einige Schmankerln von der neuen Speisekarte verkosten zu können. Ich werde mich jedenfalls darum bemühen, dass die
Abstände zwischen den Besuchen beim Hirsch und Kamel wieder etwas kürzer werden.
Martinigansl-Menü:
Wie der Name der Suppe „Gansleinmachsuppe“ bereits offenbart, handelte es sich hier um eine sehr schmackhafte gebundene Einmachsuppe mit reichlich Einlage von Ganslfleisch. Inmitten der Suppe thronte das sehr kleine aber unheimlich grandios schmeckende Korianderknödel. Von diesem Korianderknödel hätte ich sehr gerne noch mehr gehabt. Viel mehr!!!
Der Persische Kräuterkuchen war mir persönlich (obwohl sehr schmackhaft) zu trocken. Diesen hätte ich mir als Suppeneinlage sehr gut vorstellen können. Das dazu gereichte Kürbis-Quittenjoghurt konnte die Trockenheit des Kräuterkuchens nicht wirklich auffangen obwohl es geschmacklich sehr gut miteinander harmonierte.
Das absolute Highlight war aber eindeutig unser knusprig gebratenes Martinigansl mit Dattelrotkraut und persischer Reistorte. Die Haut vom Martinigansl war wunderbar knusprig, das Fleisch schön zart und äußerst köstlich im Geschmack. Das dazu in einer Extraschale gereichte Dattelrotkraut war einfach nur sensationell und beinhaltete reichlich Datteln. Unsere geliebte Reistorte harmonierte wunderbar mit dem Martinigansl, Dattelkraut und dem Bratensaft.
Die Dessertvariation bestand aus Birnen-Kardamonauflauf, Walnuss-Weintraubenstrudel, Kürbiskernmousse und selbstgebackenen Keksen in Form von einem Hirsch und einem Kamel. Diese waren optisch ganz klar das Dekorationshighlight auf diesem Dessertvariationsteller und waren so liebevoll platziert, dass es dem Anschein erweckte als würde das Kamel den Hirschen küssen oder umgekehrt. Geschmacklich war die Dessertvariation auch sehr überzeugend.
Impressionen: