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Wer Fisch liebt muss bzw. sollte unbedingt ins Fischrestaurant Bodulo gehen.

Mit Hilfe der gastronomischen Fachpresse erlangte das Bodulo (kroatisch für: "Der auf der Insel wohnt") irgendwann seinen heutigen Status und gilt seit dieser Zeit als unumstrittenes bestes und ältestes dalmatinisches Fischrestaurant von Wien.
 
Nachdem erfolgreichen Studium „Hotel- und Tourismus-Management“ übernahm die aus Istrien (bekannte Trüffelregion) stammende Frau Mag. Tamara Jurasic  2002 zusammen mit ihren damaligen Mann das Fischrestaurant Bodulo.


Nach einer sanften Renovierung des Lokals erfolgte auch die schrittweise kreative Weiterentwicklung einiger Klassiker auf der Speisekarte, was auch die unterschiedlichsten Zubereitungsarten wie z.B. in Salzkruste oder Backofen betraf. Ebenfalls sehr innovativ war ihre Idee von einer sehr flexiblen Speisekarte „die Karte ist nicht betoniert“ und gilt somit nur als Anhaltspunkt. Vorspeisen können zu Hauptspeisen werden und umgekehrt, die Beilagen sind ebenso frei wählbar wie die unterschiedlichsten Garmethoden.  

 

Der frische Fisch wird dreimal wöchentlich (Di, Mi, Fr) direkt von der kroatischen Felsenküste angeliefert. Aber auch Austern aus Frankreich, Lachs aus Norwegen und Steinbutt aus Holland fließen in das Angebot mit ein. Besonders beliebt bei den Gästen sind Brassen, Barsch, Drachenkopf, Anglerfisch und St. Petersfisch, welche in der Fischvitrine, mit Eis aufgefüllt, präsentiert werden. 1 dag Frischfisch kostet zwischen 0,55 bis 0,85 Cent. Hummer muss vorbestellt werden.

Beispieltabelle: (Stand: September 2018)
  • Steinbutt ( Romb )
  • Knurrhahn ( Lastavica )
  • Goldbrasse ( Komarča )
  • Wolfsbarsch ( Lubin ) 1 dag a 0,55
  • Zahnbrasse ( Zubatac ) 1 dag a 0,60
  • Drachenkopf (Škrpina )
  • St. Petersfisch ( Kovač )
  • Angler ( Grdobina )
  • Seezunge ( List ) 1 dag a 0,65

Zubereitungsarten:  in der Salzkruste / in der Folie/ im Backrohr/ Brudet 

 


HP: bodulo.at


Highlights aus 3 Bewertungen zusammengefasst:

8. Dezember 2014, 5. Februar 2015 und 12. September 2018

Unsere Speisen:  

  • Jakobsmuscheln gegrillt auf Kräuterravioli und Prosciutto-Streifen 
  • Dalmatinische Fischsuppe mit Fischstücken und Muscheln 
  • Gegrillter Wolfsbarsch, 2St. Garnelen, 2St. Calamari, dazu Mangold-Kartoffel-Gemüse und Paprika-Zucchini-Melanzani gegrillt
  • Norwegischer Lachs gegrillt mit Gemüse 
  • geräuchertes Branzinofilet auf Orangen-Dattel-Salat
  • Tagiatelle der grünen Art mit Früchten aus dem Meer
  • Zahnbrasse in der Salzkruste
  • Drachenkopf gegrillt 
  • Thunfischcarpaccio  auf Ruccola Salat
  • Ruccola Salat mit gehobeltem feinsalzigem Parmesan 
  • Rozata (Creme Caramel) 

 

Unsere kulinarische Reise:
Begonnen hat unsere kulinarische Reise mit der in Istrien und an der dalmatinischen Küste angeboten Küche. Dazwischen gab es mit dem gegrillten Lachs einen kleinen Abstecher nach Norwegen, bevor wir mit der Nachspeise wieder in der kroatischen Adria angekommen waren. 


Zuvor gab es jedoch noch das Gedeck. Dieses bestand aus einem sehr zarten, luftig leichten und unheimlich aromatischen Knoblauchaufstrich. Dazu wurden grüne und schwarze Oliven serviert, sowie ein selbstgemachtes frisches Weißbrot, welches bereits aufgeschnitten im Brotkorb serviert wurde.

 

Die Jakobsmuscheln gegrillt auf Kräuterravioli und Prosciutto-Streifen lagen in  zwei wunderschöne Muschelhälften auf Blattsalat. Die Jakobmuscheln waren auf den Punkt gebraten und mit etwas Knoblauchöl übergossen. Dazu gab es sehr schmackhafte selbstgemachte Kräuterravioli und eine cremige Sauce mit Prosciutto-Streifen.


Die dalmatinische Fischsuppe war eine sehr klare, starke und grandios schmeckende Suppe, mit einigen Fischstücken, Muscheln und Gemüsestreifen.


Der gegrillte Wolfsbarsch wurde zunächst auf einer silbernen Servierplatte präsentiert und auf einen kleinen Wagen und zwei Teller zum Filetieren, neben unserem Tisch gestellt. Danach filetierte die Chefin sehr gekonnt innerhalb kürzester Zeit den Wolfbarsch zu zwei schönen, fast grätenfreien Filet.

 

Zusammen mit den Garnelen und den Calamari wurden diese Filethälften anschließend auf den Tellern angerichtet und serviert. Das Gemüse kam in einer extra Schüssel und das Knoblauchöl wurde in einer silbernen Sauciere serviert. Die Garnelen waren selbstverständlich vom Darm befreit und lagen im Schmetterlingsschnitt auf dem Teller und die Calamari waren wunderbar  weich. Geschmacklich köstlich.


Die Haut von Wolfsbarsch war schön knusprig, das Fleisch vom Fisch schön saftig und schmeckte sensationell aromatisch. Das Mangold-Kartoffel-Gemüse sowie die Paprika-Zucchini-Melanzani gegrillt haben dieses Gericht vollkommen gemacht. Ein Traum!


Der Ruccola-Salat war knackig frisch, der darüber gehobelte feinsalzige Parmesan war sensationell und ergänzte sich wunderbar mit der Rotweinvinaigrette.


Der norwegische Lachs war ebenfalls auf den Punkt gegrillt, schmeckte fabelhaft und wurde mit Paprika-Zucchini Gemüse serviert.

 

Das geräucherte Branzinofilet lag auf dem Orangen-Dattel-Salat und war sehr gut. Eine wunderbar erfrischende und kühle Vorspeise, eventuell für die warme bzw. heiße Jahreszeit besser geeignet.

 

Die Tagiatelle der grünen Art mit Früchten aus dem Meer  waren ein Traum. Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um grüne Tagiatelle und diese wurden mit Unmengen von Meeresfrüchten vermengt. Ein verbindendes Element war eine ganz leichte Tomatensauce, die herrlichst dazu passt ohne auch nur irgendeinen Geschmack zu überdecken. Eine vorzügliche Vorspeise, die wir nicht das letzte Mal konsumiert haben.

 

Dann war es endlich soweit. Unsere Zahnbrasse in der Salzkruste wurde herangerollt und Fr. Mag. Tamara Jurasic meiselte den Fisch aus der Kruste und filetierte fachgerecht die Zahnbrasse. Dieser Fisch hat zwar ein paar Gräten sein eigen genannt, allerdings war diese Zahnbrasse so herrlich im Geschmack und hatte ein wunderbar zartes und feines Fleisch, dass diese kleinen Spaßbremsen keinerlei Hindernisse darstellten. Fischessen muss man sportlich nehmen und wer die meisten Gräten hat, hat gewonnen. Natürlich habe ich gewonnen!


Als Beilage gab es wieder ein wunderbares Grillgemüse mit Erdäpfeln, sowie Mangold und Erdäpfeln gemischt. Selbstverständlich kam auch wieder eine Sauciere mit einem Öl-Knoblauchgemisch an den Tisch und dieses passt extrem herrlich zu Fisch.

 

Das Thunfischcarpaccio  auf Ruccola Salat war geschmacklich hervorragend. Der schön dünn geschnittene Thunfisch ergänzte sich mit dem exquisit marinierten Salat extrem gut.  

 

Die Optik vom Drachenkopf ist beeindruckend, somit war ich auch unheimlich gespannt darauf diesen Meeresfisch zu verkosten. Der gegrillte Drachenkopf  war unheimlich zart und weich. Allerdings stellte er sich leider auch als geschmacklich eher neutral heraus. Ich persönlich bevorzuge einen etwas intensiv schmeckenden Fisch, somit wird es ein einmaliges kulinarisches Vergnügen gewesen sein. 

 

Als krönenden Abschluss hatten wir die dalmatinische Variante der Creme Caramel mit frischen Früchten und einem Karamellgitter als Verzierung. Himmlisch!


Als Weinempfehlung hatten wir uns für den kroatischen trockenen Weißwein „Žlahtina" entschieden. Dieser wurde leider eine Spur zu kühl serviert und entfaltete sein volles Aroma erst als er etwas atmen konnte und etwas wärmer war.

Ambiente: 

Beim Betreten des Restaurants ist in Sichtweite die Fischvitrine auszumachen. Dort kann man in aller Ruhe gustieren und sich bei Bedarf auch gleich beraten lassen.

 

Das Interieur ist rustikal und natürlich sehr mediterran angehaucht. Es gibt rustikale Holzbänke, Sesseln und Tische. Letztere sind sehr klassisch elegant, mit blauen (selbes Design wie die Stoffservietten) und weißen Tischtüchern, blauen Stoffservietten, mit Vorspeisen-und Fischbesteck sowie Wein-und Wassergläsern sowie zur Jahreszeit passender Dekoration bereits eingedeckt.

 

An den Wänden hängen wunderschöne Landschaftsmalereien, die einem vom nächsten Kroatienurlaub an der Adria träumen lassen. Unterstützt wird diese Urlaubsstimmung durch dazu passende wunderschöne kroatische Musik, die im Hintergrund leise läuft.

 

Es gibt einen wunderschönen begrünten Schanigarten welcher trotz Hauptstraße nicht wesentlich von dieser beeinträchtigt wird. In den Sommermonaten ist somit der Schanigarten unbedingt zu empfehlen.  

Das Service: 

Zum Service zählen eine kompetente und informative, auf dem Gast zugeschnittene individuelle Beratung sowie das Filettieren vom Fisch, durch die sehr sympathische Chefin. Die Chefin sucht auch immer wieder das Gespräch mit den Gästen und kann auch mit konstruktive Kritik sehr gut umgehen. Leider hatten wir schon zum zweiten Mal einen sehr unhöflichen Kellner, der die Arbeit von der Chefin und ihrem Küchenteam auf der Servicefront wieder zunichte macht. Ich habe diesbezüglich mit der Chefin auch gesprochen. Deswegen muss ich leider ein paar Punkte im Servicebereich abziehen. Ich hoffe, dass wir beim nächste Mal auf einen freundlichen Kellner oder die sympathische Chefin im Service treffen. 

 

Fazit: Speisen: 8,00 | Ambiente: 8,00 | Service: 6,00

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