Für eingefleischte Fleischtiger gibt es im neu renovierten, und jetzt auch endlich komplett rauchfreien Restaurant Franks, gut abgehangenes Dry-Age-Beef im Reifeschrank zu bestaunen.
Bei einer konstanten Temperatur von 0 bis 1° C und 80% Luftfeuchtigkeit verliert das Fleisch innerhalb der sechswöchigen Reifezeit an Gewicht, vor allem Wasser, aber es gewinnt unheimlich an
Geschmack und Qualität.
Mein bestelltes T-Bone-Steak aus der „Dry Aged Prime Selection“ stammte vom Simmentaler Weiderind, aus nachhaltiger Aufzucht.
Wie im Restaurant Franks üblich, werden alle Steaks am Lavasteingrill scharf angebraten und im Holzpizzaofen nach gewünschter Garzeit zubereitet. Anschließend werden die Steaks vom Knochen gelöst
und z.B. das T-Bone-Steak sogar „sliced“ (aufgeschnitten) serviert.
Zirka 700 Gramm Qualitätsfleisch vom T-Knochen, mit den besten Teilen des Rinderrückens, Beiried und Lungenbraten (Filet) lagen vor mir. Auf den Punkt gegart (medium) unheimlich saftig,
butterzart und ausreichend gewürzt. Ein einzigartiger Genuss für Fleischgourmets!
Für meine nächsten Besuche habe ich mir fest vorgenommen aus der „Klassik-Steak Selektion“ ein Steak vom amerikanischen Angus Rind zu verkosten. Außerdem möchte ich die Burger von Franks probieren. Auch sehr gut sollen die selbstgemachte Pasta und auch die amerikanischen Pizzen (gibt es zwei Größen small = 24cm und regular = 30cm) aus dem Holpizzazofen sein.
HP: www.franks.at
Meine Frau hatte eines der ganz wenigen fleischlosen Gerichte, nämlich den weltberühmten Ceasar Salad. Dieser Bestand aus der Blattsalatsorte „Boston Lettuce“, welche mit cremigem Ei-Dressing, gehobeltem Parmesan, knusprigem Speck, Sardellen, gehackten Eiern & Weißbrotcroutons angemacht waren. Geschmacklich wirklich hervorragend, auch wenn wir von den getrockneten Sardellen etwas irritiert waren.
Als Nachtisch hatte ich einen „soft warm cheese cake“, welcher mich rein optisch, und auch von der Konsistenz her mehr an eine „Crème brûlée“ bzw. an einen „Schokoladenkuchen mit flüssigen Kern“
erinnerte, weswegen ich es schon zurückgehen lassen wollte.
Meiner Frau schmeckt ein herkömmlicher „Chees Cake“ Kuchen nach wie vor sehr viel besser, ich jedoch konnte diesen „soft warm cheese chake“ sehr viel Positives abgewinnen, zumal ich den
grandiosen Geschmack vom Cheese Cake noch niemals als heiße, löffelbare Flüssigkeit „weicher Kern“ genießen konnte. Mir hat es jedenfalls sehr geschmeckt.
Noch ein Wort zu Speise-, bzw zu Getränkekarte. Die Speisekarte ist unheimlich groß und nimmt fasst die Breite eines zwei Personentisches ein. Sehr verwirrend ist auch, dass man den Nachtisch in
der Getränkekarte umständlich suchen muss.
Vom Ambiente hat sich kaum etwas verändert. Im Eingangsbereich ist jetzt eine gemütliche, mit Sonnenlicht durchdringende Lounge, welche mit ausreichend Pflanzen begrünt und mit einem Barbereich
ausgestattet wurde. Danach kommt man schon zum bereits mehrfach angesprochen Reifekasten, bevor man das eigentliche Restaurant, ebenfalls mit Barbereich und offener Küche erreicht.
Die Tische sind alle ziemlich klein und nur auf zwei Personen pro Tisch ausgelegt. Die unverputzten Mauern im Kellergewölbe sind erhalten geblieben. Im Sommer ist dort ein kühles Plätzchen
sicher, zum einen durch die Mauer und natürlich auch durch die Klimaanlage.
Nachdem wir um kurz nach 18.00 Uhr platz genommen hatten, wurde das Licht im Gewölbebereich gedimmt, ist ja ziemlich nett, aber zum Lesen der Speisekarte etwas ungünstig. Aber wozu gibt es den
die Smartphone-App „Taschenlampe“?
Etwas meckern muss ich dennoch, gerade bei einer Neurenovierung sollte Warmwasser zum Händewaschen, bei den Toiletten, selbstverständlich sein, was hier leider momentan noch nicht gegeben ist.
Das Servicepersonal war sehr freundlich, zuvorkommend, das Geschirr wurde immer abgeräumt, und selbstverständlich wurde nach der Garzeit gefragt. Ich bestellte es medium und bekam es auch so
serviert. Außerdem wurde sich danach erkundigt, ob es geschmeckt hat, ob wir noch Getränkewünsche hätten und die Kellner waren auf zuwinken auch immer schnell da, wirklich vorbildlich.
Wieder eine Kleinigkeit die etwas störend ist, es gibt hier leider keinen direkten Ansprechpartner, die diversen Kellner und Kellnerinnen sind für alle Tische in diesem Bereich zuständig. Als wir
kamen an diesem Abend für Getränke und 3 Speisen sowie Rechnung auf Sage und Schreibe 4 Kellner und 2 Kellnerinnen. Das ist eindeutig zu viel!
Fazit: Speisen: 8,00 | Ambiente: 6,00 | Service: 6,00
Kommentar schreiben