Einen heißen Sonntagabend hält man am besten in einem kühlen, überdachten Hof aus. Diesen fanden wir in Wiens ältesten Hotel, an diesem Standort wurde ein Herbergswirt erstmals am 8. Juli 1600
erwähnt.
In einem gemütlichen Restaurantbereich, der auch einen entzückenden Loungebereich beherbergt, nahmen wir Platz und sofort wurden wir mit Speisekarten verwöhnt.
Getränketechnisch ist es hier kein Problem einen Cocktail zum Essen serviert zu bekommen, was leider nicht überall der Fall ist.
Nach der Aufgabe der Bestellung erreichte uns neben den georderten Cocktails (Mojito und Hugo) zeitgleich ein üppiges Gedeck. Dieses entpuppte sich als einige Stücke Jourgebäck und zwei
wunderbare Aufstriche. An diesem Tag wurden Kürbiskern- und Fenchelaufstrich serviert. Beides wunderschön mit einem Spritzbeutel drapiert.
Auch wurde uns eine Flasche Leitungswasser, nach Nachfrage, an den Tisch gebracht. Übrigens kostenlos!
Das Servicepersonal war sehr freundlich, nett und wie man dies in so einem Haus erwarten kann überaus kompetent. Es wurde nicht nur nachgefragt, ob es geschmeckt hat sondern auch nach dem
Intervall der unterschiedlichen Gängen. Ein Service, dass ich absolut schätze.
Unsere Speisen:
- Wiener Rindfleischsalat mit Kürbiskern-Preiselbeer-Dressing
- Bunter Salat aus den Wiener Gemüsegärten mit Curry-Garnelen
- Ausgelöstes Wiener Backhenderl mit knuspriger Petersilie und
- Erdäpfel-Vogerlsalat
- Trilogie vom Schneeberg-Landschwein - Gebackene Fledermaus, gebratenes Kotelett und Blunzen-Gröst´l mit Gemüsereis, Fisolengemüse und Grammeln
- Geröstete Kalbsleber mit Kräuterreis und karamellisierten Äpfeln
- Kaiserschmarrn mit saisonalen Röster
Weiter ging es in Richtung Hauptspeisen hier waren das ausgelöstes Wiener Backhenderl mit knuspriger Petersilie und Erdäpfel-Vogerlsalat
und die Trilogie vom Schneeberg-Landschwein (Gebackene Fledermaus, gebratenes Kotelett und Blunzen-Gröst´l mit Gemüsereis, Fisolengemüse und Grammeln), die Hauptakteure.
Das Backhenderl war zart und saftig, ein wahrhaft genussreicher Gang. Allerdings der Erdäpfel-Vogerlsalat war nicht ganz auf gleicher Linie. Denn hier wurden leider mehlige Erdäpfeln verwendet und er kam direkt aus dem Eiskasten. Schade! Der Vogerlsalat war ganz in Ordnung.
Die Trilogie ist eindeutig etwas für Hungrige. Jedes einzelne der unterschiedlichen Gerichte auf diesem Teller war extrem köstlich. Man Favorit war das Blunzen-Gröst´l, das hätte ich gerne als eigene Portion gehabt. Aber auch die anderen Bestandteile war sehr, sehr gut.
Das gewisse Leute ohne Zwischengang nicht auskommen ), gab es so zwischendurch noch ein “kleines” Schmankerl nämlich die geröstete Kalbsleber mit Kräuterreis und karamellisierten Äpfeln.
Ein Wiener braucht seinen Kaiserschmarrn. So wurde diese Nachspeise selbstverständlich auch von uns wieder einmal bestellt. Leider war dies mit Abstand einer der schlechtesten Kaiserschmarren, die wir jemals zu uns genommen haben. Er war trocken und irgendwie fehlte das Ei im Teig. Außerdem war dieser eilose Teig viel zu dunkel. Der Zwetschkenröster war ok. Sorry, den braucht die Welt nicht.
Trotz des niederschmetternden Nachtisches werden wir wieder in dieses Restaurant gegen, denn bis auf den Nachtisch und den nicht unseren Vorstellungen entsprechenden Erdäpfelsalat war das Essen sehr, sehr gut. Und die Cocktails ssseeehhhhrrrr süffig.
Brunch-Bilder: (Frühlingserwachen, Herbstbrunch und Weihnachtsbrunch).
Mit dem Einzug des Herbstes stand selbstverständlich auch der Brunch im Hotel Stefanie mit dem Motto “Herbstsymphonie”auf unserem Programm und Anfang Oktober war es dann auch soweit.
Wir sassen an unserem reservierten Tisch und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Allerdings war es uns zu diesem Zeitpunkt noch ein Rätsel, wo denn das Buffet aufgebaut wäre? Dieses Rätsel
löste sich kurz nach 12.15 Uhr auf fast magische Weise auf, denn es senkte sich wie von Geisterhand eine recht stabil aussehende Zwischenwand und gab den Blick auf ein bombastisches Buffet frei.
Diese Herbstsymphonie bestand aus folgenden Köstlichkeiten:
- Variationen vom Schneeberg-Landschwein
- Köstlichkeiten von Kalb und Rind (Pasteten und Terrinen, Zwetschkenröster)
- Feines vom Wild (Auswahl an Pasteten und Terrinen, pikantes Kürbisrelish)
- Frisch vom Feld und aus dem Wald (Hausgemachte Antipasti, Schwammerlsalat und Gemüsesülzchen)
- Marinierte Heringe und Köstlichkeiten vom Lachs
- Salte vom Büffet
- Kräftige Rindssuppe mit Griesnockerln
- Getrüffelte Selleriecremesuppe
- Wiener Tafelspitz
- Gebackene Fledermaus vom Schwein
- Ragout Fin vom Hirsch mit frischen Pilzen
- Forellenfilet “Müllerin”
- Ravioli mit Steinpilzfülle
- Beilagen: Röstkartoffeln, gebratene Polenta, cremiger Zartweizen, Kräuterreis, Portweinknoblauch, eingemachtes Kürbisragout, glaciertes Herbstgemüse
- Zwetschken-Mohnstrudel
- Kokos-Panna Cotta
- Salat von frischen Früchten
- Feinste Auswahl an Petits Fours
- Österreichischer Käse vom Brett
- Jourgebäck
- Brot
- Baguette
Die Salate waren zwar alle frisch zubereitet, allerdings fehlte mir hier ein bisschen Einfallsreichtum sowie Raffinesse. Detto beim Nachspeisenbuffet. Hier gab es “nur”den Zwetschken-Mohnstrudel. Dieser wurde zwar warmgehalten, aber als einzige wahrhafte Nachspeise etwas zu wenig, die Kokos-Panna Cotta war absolut nicht nach unserem Geschmack und bei dem Punschwürfeln (Petit Fours) dürfte ein ganzes Packerl Zimt in die Masse gefallen sein. Tipp an den Patissier: beim Punschwürfel darf man den Rum herausschmecken, aber diese Menge an Zimt hat in dieser Masse nichts verloren.
Wie schon bei unserem ersten Besuch waren wir von den Gerichten begeistert, bis auf die Nachspeise, diese konnte uns auch dieses Mal nicht wirklich überzeugen.
Alles in Allem war es ein schönes und geschmacksintensives Erlebnis und wir werden dieses Vergnügen sicherlich, in absehbarer Zeit bei einem anderen Motto, wiederholen. Weiteres Detail noch am Rande: der Brunch kostet Eur 43,--/Pers. inkl. eines Gl. Sektes.
Fazit: Speisen: 8,00 | Ambiente: 10,00 | Service: 8,00
Kommentar schreiben