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Westpol - gekocht werden Rezepte aus Europa und der Levante, modern interpretiert

 

Im Westpol gibt es Burger, Cocktails sowie Gerichte aus Europa und der levantischen Küche - modern interpretiert.


Hier trifft sich Ost und West - sowohl kulinarisch als auch kulturell.


Die Sitzgelegenheiten sind äußerst bequem und das Ambiente ist im allgemeinen sehr gemütlich. Im Sommer kann man im Schanigarten sitzen, allerdings liegt dieser neben einer sehr befahrenen Hauptstraße.

 

Sehr familienfreundlich: Für die Kleinen gibt es sogar eine eigene Spielecke – diverse Zeichnungen von Kindern befinden sich an der Wand darüber.  Wer seinen Gedanken nachhängen möchten und etwas Ruhe sucht, dem würde ich von einen Besuch (zumindest an diesen Tag) eher abraten. Gelegentlich kann es zur starken Lärmentwicklung kommen, wenn die Eltern ihren Nachwuchs unkontrolliert im Restaurant herumtollen lassen.  

 

 

Der Besitzer ist sehr sozial engagiert –z.B. gibt es in der kalten Jahreszeit - die Möglichkeit, dass obdachlose Menschen sich eine Suppe und einen Tee gratis abholen können.



Westpol-Frühstückskarte und Cocktails

Gleich zu Beginn habe ich mir einen sehr erfrischenden Mojito mixen lassen. Nach dem Hauptgang habe ich mir dann noch einen Caipirinha von der Cocktail-Karte genehmigt. Beide Cocktails schmeckten vorzüglich. Meine Frau hat sich einen Hugo bestellt und war ebenfalls sehr zufrieden damit.

Unsere Speisen setzten sich wie folgt zusammen: (1. Besuch am 19.2.2017)
  • Linsensuppe (Rote Linsensuppe nach türkischer Art)
  • Orientalische Vorspeisenplatte (Hummus, Falafel, Couscoussalat, Sigarabörek, Oliven, Melanzanisalat, Haydari (Kräuter-Feta-Joghurt-Creme), Ajvar, Schafskäse, Pitabrot)
  • Orientalischer Lammeintopf (mit Kichererbsen und Datteln dazu Couscous)
  • Salat Orient (Falafel, Kichererbsen, Granatäpfel, Pinienkerne und Khaki auf Blattsalaten (Zitronendressing) )

Unser Speisen von der Frühstückskarte: (2. Besuch am 22.07.2018) 

  • Wunschlos glücklich Frühstück (Hausgemachte Marmelade, Bio-Bergkäse, Bio-Camembert, Beinschinken, Salami Milano, Bio-Butter, 1 gekochtes Freilandei, 1 Bio-Handsemmel, dunkles Brot, kleines Joghurt mit Früchten)
  • 1001 Morgen Frühstück (Schafskäse eingelegt in Kräutern, Shakshuka, Hummus, Oliven, Sigarabörek, Spiegelei, Tomaten, Gurken, Walnüsse, Granatapfel, Pitabrot)
  • Menemen! (die beste Eierspeise der Welt aus der Levante... mit Tomaten, Paprika und 2 Eiern dazu Pitabrot)

Die rote Linsensuppe schmeckte wirklich sehr gut. Das Einzige was mich hier etwas gestört hat, war der Spritzer Balsamicoessig, in der Suppe. Ich mag diese ganze Balsamico-Verzierung grundsätzlich nicht. Jedoch stört es mich IN einen Gericht sehr viel mehr, als wenn es sich nur um eine am Tellerrand angebrachte Dekoration gehandelt hätte. Hier wäre mir eine Scheibe oder auch Spalte Zitrone lieber gewesen. Das dazu gereichte Pita-Brot war noch schön warm.


Der orientalische Lammeintopf war sensationell! Das Lammfleisch schön zart und die Kichererbsen, Datteln und Kräuter/Gewürze haben daraus ein hervorragendes pikantes Gericht gezaubert. Den orientalischen Lammeintopf sollte man unbedingt probieren, so lange er noch auf der Speisekarte steht. Der dazu gereichte Couscous war passend und hat auch sehr fein geschmeckt.


Der Salat Orient bestand aus Blattsalaten, Falafel, Kichererbsen, Granatäpfel, Pinienkerne, Khaki und Zitronendressing. Vor allem die köstlichen Falafel und die reichlich vorhandenen Granatapfelkerne im Salat konnten mich besonders begeistern.


Meine Frau hatte die orientalische Vorspeisenplatte und diese bestand aus Hummus, Falafel, Couscous Salat, Sigarabörek, Oliven, Melanzanisalat, Haydari (Kräuter-Feta-Joghurt-Creme), Ajvar, Schafskäse und warmes Pita Brot. Es war sehr schön angerichtet, leider hat es sich um einen leicht europäisierten Orient gehandelt. Hier hätte man etwas mehr und kräftiger würzen können/dürfen/müssen.

Shakshuka bzw. Şakşuka

Das Westpol hat vor kurzem noch damit geworben, dass im Frühstück "1001 Morgen" jetzt auch die Spezialität Shakshuka enthalten ist. Hierbei handelt es sich allerdings NICHT um die in unseren Breitengraten sehr bekannte israelische Eierspeisspezialität, sondern um die türkische Variante. Die israelische Eierspeise Shakshuka besteht aus poschierten Eiern, Chili und Tomaten. In der Türkei wird "Şakşuka" aus Auberginen und einer sehr würzigen Tomatensauce zubereitet. Berechtigt oder nicht, meine Erwartungshaltung war eine komplett andere. Diesbezüglich habe ich einen Kellner darauf angesprochen und mich danach erkundigt. Er zeigte Verständnis für meine Erwartungshaltung und für meine Enttäuschung. Er erklärte mir, dass der Besitzer türkischer Abstammung sei, und dass man im Westpol  die türkische Variante von "Şakşuka" anbieten würde. Als kleinen Trost hat er mir den türkischen Kaffee nicht berechnet, was ich sehr nett fand.  

Obwohl ich Rucola wirklich sehr liebe, weniger wäre in diesen Fall wirklich mehr gewesen. Beide Frühstücksteller waren zugemüllt mit Rucola. So etwas muss wirklich nicht sein. Beim "Wunschlos glücklich" Frühstück war eine hervorragende selbstgemachte Marillenmarmelade enthalten. Der Beinschinken war eine Spur zu dick geschnitten und das gekochte Freilandei war leider nicht kernweich sondern hartgekocht. Das Brot von der Waldviertler Bäckerei Brotocnik war außerordentlich saftig und wohlschmeckend, allerdings die Bio-Semmel war meiner Frau zu fest und geschmacklich nicht so ihres. Der Rest schmeckte wie erwartet.

 

Mein Frühstücksteller "1001 Morgen" hat mich wenig bzw. eigentlich überhaupt nicht begeistert. Die Sigarabörek waren viel zu dünn und zu trocken. Außerdem

war die kaum vorhandene Feta-Fülle auch noch vollkommen ungewürzt. Sämtlichen Ingredienzen hat es an Geschmack und vor allem an Würze gefehlt. Lediglich die Oliven mit Kern und der Hummus hatten den erhofften und gewünschten Geschmack, der Rest war geschmacklich eher langweilig. Von einen orientalischen Frühstücksplatte erwarte ich mir etwas mehr Geschmack.  

 

Zum Abschluss hatte ich mich noch am Gericht "Menemen" versucht. Diese wurde wenigstens in einer Pfanne serviert und konnte zumindest optisch etwas bieten. Geschmacklich war es dann allerdings wieder eine Enttäuschung. Eine Art Letcho war am Pfannenboden und darauf wurde ein Spiegelei gelegt. Garniert wurde mit reichlich Rucola. Dazu gab es noch zwei kleine Schüsseln, eine mit Chilisauce und eine war mit Chiligewürz gefüllt, weil ich "scharf" bestellt hatte und die meisten (wie ich erfahren durfte) scharf nicht mögen.

 

Vermutlich kocht man deswegen so uninspiriert, langweilig und für Magenkranke. Wirklich schade, denn die verkosteten Cocktails waren wirklich hervorragend und auch vereinzelte Gerichte wie z.B. der Lammeintopf.   

 

Fazit: Speisen: 6,00 | Ambiente: 6,00 | Service: 6,00

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