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Gasthof Zum Renner - Wiener Gastlichkeit und Gemütlichkeit?

Der Gasthof verfügt über eine eigene Fleischerei - in dem unter anderem auch gereifte Steaks hergestellt werden. Außerdem gibt es im Gasthof Zum Renner  einen großen Gastgarten. Traditionelle Wiener Küche wird dort bereits seit 1899 angeboten. 

 

Das Bier kommt allerdings nicht aus Österreich sondern aus Deutschland, von der Klosterbrauerei Andechs. Vom Fass gibt es ein dunkles, helles und gemischtes, in der Flasche kann man ein Bergbock hell, Doppelbock dunkel, Weißbier hell und ein Weißbier alkoholfrei genießen.

 

Während die Bierkarte sehr klein ist und sich seltsamerweise darauf keine österreichischen Biersorten befinden, bietet die Weinkarte sehr viel mehr. Darauf zu finden sind die angesagtesten und renommiertesten österreichischen Weingebiete - Winzer - und deren Weinsorten. 

 

Weinliebhaber sind somit im Gasthof Zum Renner bestens aufgehoben. 



Das Ambiente, in der Gaststube, ist sehr rustikal und gleichzeitig sehr verspielt bzw. überladen. Tische und Stühle sind aus Holz. "Aufgehübscht" wird mit diversen Utensilien wie z.B. Plastiksonnenblumen auf der Schank, ein Max und Moriz Bild über den Kücheneingang, mehrere Hirsch-Rehgeweihe an der Wand - diverse Bilder und Stickereien, sowie Plastikfische am Lüster. Wohin man auch schaut, überall steht, liegt oder hängt irgendetwas. Als Gast ist man da, mit den vielen Eindrücken, extrem überfordert. Weniger wäre in diesen Fall mehr.

 

Das Servicepersonal ist nicht wirklich an seinen Gästen interessiert. Es gibt keine Beratung - Empfehlung und es wird auch nicht nachgefragt, ob es geschmeckt hat oder ob man noch Wünsche hätte. Teilweise werden einem die überdimensionalen Teller einfach hingeschmissen. Die Kommunikation fand fast ausschließlich unter dem Personal statt.

 

Unter Wiener Gemütlichkeit und Gastlichkeit verstehe ich etwas anderes. Ich fand die Stimmung und das Ambiente dort derartig bedrückend, unangenehm und öde, dass ich bereits nach nur einer Stunde den Gasthof Zum Renner wieder verlassen habe. 

Unser Essen: 

  • Rindsuppe mit Leberknödel
  • Holzofenschweinsbraten mit Speckkrautsalat und Erdäpfelknödel
  • Wiener Backhendl 900 g
  • Marillenknödel mit Butterbrösel

Die sehr kräftige Rindsuppe mit knackigem Suppengemüse darin und dem riesengroßen, sehr intensiv nach Leber schmeckenden Leberknödel, war sehr beeindruckend. Alles was danach folgte, war eine Enttäuschung.

 

Der Holzofenschweinsbraten und auch das Erdäpfelknödel war in Ordnung - gut, allerdings war die Kruste beim Schweinsbraten lädschert und das Fleisch teilweise sehr zäh. Ganz schrecklich fand ich den aufgewärmten Speckkrautsalat - verbrannte Speckwürfel und geschmacksneutraler Krautsalat. 

 

Beim gemischten Salat (zum Wiener Backhendl) war die Gurke überreif. Als kleinen Trost: der Krautsalat mit Kümmel war kalt sehr viel besser und geschmacksintensiver, als in aufgewärmter Form. Das Wiener Backhendl 900 g wird auf einer silbernen ovalen Platte serviert und ist zumindest optisch erst einmal beeindruckend. Allerdings, wenn man sich mit der Materie kulinarisch auseinandersetzt folgt sehr bald die Ernüchterung. Trockenes Fleisch, sehr viel Panier und sehr viel Knochen. Nach saftigen Hendlgeschmack sucht man vergebens. Wie man es allerdings schafft, ein Hendl in 8 Teile zu zerlegen und wirklich in jedem dieser Teile Knochen zu haben, ist uns noch immer ein Rätsel. Die 900 g beziehen sich sicherlich auf das panierte Hendl, denn viel Fleisch war nicht auf den Knochen, das Bürgel hatte eine große von sage und schreibe ca. 8 cm. 

 

Die saisonalen Marillenknödel von der Tageskarte waren dann die endgültige Enttäuschung. Ja, ich liebe Zimt. Allerdings nicht jeder mag Zimt. Außerdem passt  Zimt nicht in jedes Gericht und garantiert gehört Zimt nicht in die Butterbrösel untergemischt. Wer so etwas versucht, wird vermutlich feststellen, dass der Zimtgeschmack derartig dominant ist, dass man von den Marillenknödel NICHTS oder so gut wie nichts schmeckt. Übrigens, warmer Zimt ist extrem penetrant.

 

Fazit: Speisen: 3,00 | Ambiente: 2,00 | Service: 2,00

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Kommentare: 1
  • #1

    Eva Buchner (Donnerstag, 12 Juli 2018 12:31)

    Klingt nach mehr�